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Museum Folkwang zeigt erstmals die Modeaufnahmen des niederländischen Fotografen Paul Kooiker

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Das Museum Folkwang präsentiert vom 3. Dezember 2021 bis 6. Februar 2022 erstmals die Modeaufnahmen des niederländischen Fotografen Paul Kooiker in institutionellem Kontext.

In der Ausstellung Fashion treten die rund 30 neuerworbenen Fotoarbeiten mit Werken aus dem Bestand der Fotografischen Sammlung in Dialog, darunter Cindy Sherman, Grete Stern und Juergen Teller.

Parallel dazu präsentiert die Schau Stopover 21/22 neue Arbeiten von Masterstudierenden aus dem Photography Studies Programm der Folkwang Universität der Künste.

Paul Kooiker überzeugt mit Formgestalt von Körpern

Häufig überzeichnet Paul Kooiker (*1964, Rotterdam) die Formgestalt von Körpern bis ins Extrem.

Über künstliche Körpererweiterungen, Perücken und extravagante Kleidung sowie Licht, Schatten und Fragmentierungen schafft er eine eigensinnige Bildsprache, die mit ihrem surrealen Unterton nicht selten an Ikonen der Fotografie- und Kunstgeschichte wie z. B. Claude Cahun, Man Ray oder Meret Oppenheim erinnert.

Mit seinen aktuellen Fotografien, die nun erstmals im musealen Kontext gezeigt werden, bewegt sich Kooiker an der Schnittstelle zwischen Mode und Kunst:

Mittels Smartphone, Apps und digitaler Nachbearbeitung kreiert er eine eigenwillige und internationale beachtete Modefotografie

In Magazinen wie der Vogue Italia, Dazed & Confused und AnOther veröffentlicht er umfangreiche Bildstrecken; für bekannte Marken wie Givenchy, Rick Owens und Viktor & Rolf realisiert er Shootings.

Gesellschaftliche Diskurse zu Themen wie Diversität, Body Positivity oder die Fetischisierung von Körpern, die die Modewelt und Modemagazine aufgreifen, übersetzen sich auch in die Bildproduktion von Kooiker unmittelbar.

Zwischen den queeren und avantgardistischen Entwürfen der Designer:innen und dem nostalgisch anarchischen Look seiner Bilder entsteht eine für den Fotografen typische Wirkmacht.

Bevor sich Kooiker 2015 der Modefotografie zuwendete, arbeitete er über zwei Jahrzehnte als Fotograf und Hochschullehrer und wurde mit surreal anmutenden Studioinszenierungen bekannt.

In der Ausstellung stehen Paul Kooikers Werke denen anderen Fotograf:innen gegenüber:

Paul Kooikers Fotograf

Cindy Shermans Selbstinszenierung im Stil von Film-Stills findet in Untitled #12 ebenso Eingang in die Auswahl wie eine Aufnahme von Juergen Teller, der seinen Kollegen und Pionier der künstlerischen Farbfotografie, William Eggleston, verschränkt auf seinem Bürostuhl festhält.

Lisette Model fotografiert während des Zweiten Weltkriegs Albert-Alberta, eine intergeschlechtliche Person, die am Times Square in einer viel besuchten Burlesque-Show auftritt.

Und der Surrealist Hans Bellmer ist mit der charakteristischen Aufnahme einer Puppe vertreten, die er grotesk deformiert und zugleich erotisch inszeniert.

Insgesamt treffen Kooikers Fotografien in der Schau auf Arbeiten von Hans Bellmer, Rudolf Bonvie, Brassaï, Max Burchartz, Lotte Errell, Florence Henri, Germaine Krull, Boris Mikhailov, Lisette Model, Cindy Sherman, Grete Stern, Sasha Stone und Juergen Teller.

Die Fotografien von Paul Kooiker wurden mit Unterstützung der Freunde der Fotografischen Sammlung am Museum Folkwang e.V. erworben.

Fototheoretische Positionen werde aus dem Tandemstudiengang Photography Studies and Research einbezogen

Parallel präsentieren Studierende des Masterstudienprogramms Photography Studies der Folkwang Universität der Künste ihre aktuellen Studienprojekte in der Ausstellung Stopover 21/22 und geben Einblicke in die Entstehungsprozesse ihrer Arbeiten.

Erstmals werden auch fototheoretische Positionen aus dem Tandemstudiengang Photography Studies and Research einbezogen.

Durch eine Auswahl historischer Werke aus der Fotografischen Sammlung reflektieren die Studierenden institutionsgeschichtliche Perspektiven und setzen die Ausstellung der Praktiker:innen ins Verhältnis zu den Narrativen der Sammlung. Die studentische Ausstellung entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Museum Folkwang.

 

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