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Japandi: Mit gezielten Deko-Elementen den neuen Trend-Style erzeugen

Ein topaktueller Wohntrend erobert die deutschen Haushalte – Japandi. Der Stil ist eine Mischung aus minimalistischen japanischen Wohnelementen und dem gemütlichen Skandinavien.

Wer es clean und gleichzeitig warm mag, der wird Japandi lieben.

Um die eigenen vier Wände auf den Mix aus asiatischer und nordischer Wohnlichkeit zu trimmen, reichen oftmals schon wenige, dafür gezielt gesetzte Deko-Elemente aus.  

Was verbirgt sich konkret hinter Japandi? 

Der Begriff Japandi ist eine Kombination aus den Wörtern Japan und Scandi. Er bezeichnet einen Einrichtungsstil, bei dem Elemente aus beiden Wohnkulturen kombiniert werden.

Doch wie sehen die Stile der beiden Regionen aus? 

  • Japan: Die Einrichtung wird an die Lehren des Feng-Shui angelehnt. Dabei sind die Räume minimalistisch gestaltet. Typischerweise wird eine Nische, eine sogenannte Tokonoma, verbaut. Darin platzieren die Bewohner gezielt Dekoration wie etwa Blumenschmuck. Der Boden ist mit Tatami ausgelegt, das sind mit Stroh gefüllte Matten. Niedrige Tische und Sitzgelegenheiten sind genauso typisch wie die bewegbaren und leicht transparenten Raumteiler Shōji.    
  • Skandinavien: Der skandinavische Einrichtungsstil zeichnet sich ebenfalls durch klare Linien aus. Die Möbelstücke präsentieren sich in schlichter Form, aber rustikal. Gemütlichkeit wird durch Textilien wie weiche Wolldecken, Teppiche und Kissen erzeugt. Skandinavische Designer fokussieren sich auf Naturmaterialien wie Holz. Dabei werden vor allem helle Sorten wie Kiefer und Birke bevorzugt.   

Im Japandi-Stil verschmelzen nun diese beiden Welten. Dadurch entsteht eine reduzierte Ästhetik mit warmen Hölzern und Textilien.  

Minimalismus: Für Japandi muss reduziert werden 

Wer seine Wohnräume im Japandi-Stil stylen möchte, der muss sich trennen können. Denn sowohl die Möbelstücke als auch die Deko-Elemente sind dabei auf das Notwendigste reduziert.

Die umfangreiche Bildersammlung an der Wand muss ebenso weichen wie die romantischen Traumfänger im Boho-Schlafzimmer.

Räume, die minimalistisch anmuten, beruhigen nicht nur das Auge, sondern oftmals auch das Gemüt. Deshalb tut es der Wohnung und dem Bewohner gut, gelegentlich zu entrümpeln und auszumisten.  

5 Tipps, um einen minimalistischen Stil zu erreichen: 

  • Von allem trennen, das kaputt ist oder seit mehr als 6 Monaten nicht benutzt wurde. 
  • Unsichtbaren Stauraum schaffen. 
  • Aufbewahrungsboxen für Kleinkram besorgen. 
  • Auf zurückhaltende Farben setzen 
  • Fußböden und Wände so frei wie möglich halten. 

Wer mit der Einführung des Minimalismus seine Schwierigkeiten hat, dem helfen die zahlreichen Tipps auf minimalismusblog.de bestimmt weiter. 

Die perfekte Farbpalette und besten Materialien für Japandi 

farben und materialien für japandi

Auch bei den Farben werden der skandinavische und japanische Geschmack kombiniert. Gerne werden helle Holzmöbel und Holzböden verwendet. Dazu lassen sich Akzente in Erdtönen wie Braun, Beige und Terrakotta setzen.

Auch Schwarz und Grau können verwendet werden. Wer möchte, der darf sogar auf die Farbe Blau zurückgreifen. Denn sie wird sowohl in Skandinavien als auch bei dem japanischen Shibori-Muster eingesetzt.  

Apropos Muster – bei diesem Thema ist Zurückhaltung angesagt. Es können zwar gezielt Muster integriert werden, diese sollten aber schlicht und geradlinig sein. 

Bei den Materialien setzen die Verfechter des Japandi-Stils auf Qualität.

Massives Holz wird genauso verwendet wie Naturtextilien aus Wolle, Baumwolle, Jute und Leinen. Bambus, Rattan und Papier finden ebenfalls Einzug bei der Einrichtung. Auch mattes Metall passt für Zimmer im Japandi-Style.  

Japandi-Lampen für lichte Momente 

Bei den Lampenschirmen ist Schlichtheit das Motto der Stunde. Gleichzeitig dürfen sie einen Blickfang im Raum darstellen. Zarte Papierschirme passen perfekt.

Aber auch Bambus- oder Metallleuchten eignen sich hervorragend.

Es ist bei der Auswahl des Designs immer der japanische und skandinavische Stil im Auge zu behalten. Spiegelt die gewünschte Lampe einen der Styles wider, dann müsste sie passen. 

Wanddekoration für Japandi-Verliebte 

Wände dürfen bei Japandi leer sein. Dennoch können einzelne Wandbehänge gezielt verwendet werden. Selbstverständlich eignen sich übergroße Bilder von Zen-Gärten oder auch moderne Gemälde.

Wichtig ist, dass sie schlicht und farblich passend zur restlichen Einrichtung ausgesucht werden. Sie sollten sich harmonisch einfügen, keinen Stilbruch bilden und eher dezent wirken.  

Falls in der Küche oder im Arbeitszimmer traditionell ein Wandkalender hängt, dann sollte dieser ebenfalls im Japandi-Style gehalten sein. Am einfachsten geht das, wenn er selbst gestaltet wird.

Dazu bieten verschiedene Plattformen im Internet wie pexels.com passende Bilder gratis an. Für die Suche eignen sich folgende Begriffe: 

  • Zen 
  • Bambus 
  • Japanischer Garten 
  • Wald 
  • Birken 

Sind zwölf Bilder im passenden Stil gefunden, werden sie in Kalendervorlagen wie denjenigen von fotokalender.com eingefügt.

Abschließend heißt es nur noch, das Kalenderblatt an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und das Modell zu bestellen. So werden selbst notwendige Haushaltstools ruckzuck auf Japandi gestylt.   

Leere gezielt nutzen 

Ein wichtiger Punkt von Japandi ist die Reduziertheit. Das bedeutet, dass nicht überall dekoriert werden muss.

Im Gegenteil – jedes Bild, jede Pflanze und Vase sollte mit Bedacht ausgesucht werden. Auch den Platz für das Element wählt man am besten mit großer Achtsamkeit aus.

Denn zur Philosophie von Japandi gehört, dass jeder Gegenstand dauerhaft seinem Standort hat. 

In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass manch eine Ecke frei und undekoriert bleiben kann. Denn Leere wird bei Japandi gezielt eingesetzt. Ungeschmückte Wände und Zimmerbereiche unterstreichen somit den Stil sogar.  

Die passenden Möbel für Japandi 

japandi möbel

Möbelstücke werden für Japandi häufig aus hellem Holz gefertigt. Dadurch entsteht ein direkter Bezug zu Skandinavien. Die Tische und Sitzmöbel dürfen durchaus etwas rustikaler als in der asiatischen Kultur gestaltet sein.

Wodurch dagegen direkt eine Verbindung zu Japan geschaffen wird, sind bodennahe Möbel.  

Ein Futon, das auf einem Lattenrost am Boden liegt, eignet sich perfekt. Auf dem Bett liegt eine kuschelige Tagesdecke in Beige und Schwarz. Diejenigen, die nicht gerne auf Fußknöchelhöhe schlafen, wählen dagegen einen schlichten Bettrahmen aus Holz.

Idealerweise ist dessen Höhe auch geringer als bei deutschen Durchschnittsbetten. Tische und Stühle dürfen ebenfalls niedrig gehalten werden. Die Japaner sitzen traditionell auf dem Fußboden.  

Wichtig ist, dass bei der Auswahl der Möbel und Deko-Elemente nicht nur der gewünschte Stil eine Rolle spielt, sondern auch die eigenen Wünsche und Vorstellungen.

Denn wer nicht gerne auf dem Boden sitzt, für den bringt ein japanischer Chabudai-Tisch keinerlei Vorteile. Japandi ist flexibel und kann sich den eigenen Bedürfnissen anpassen.

Gerade deshalb ist der Stil bei vielen Menschen aktuell so beliebt.  

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